Neue Wege in der Lämmeraufzucht
Die Lammzeit auf dem Hof hat begonnen und damit die Zeit der Lämmeraufzucht. Dieses Jahr wird in diesem Bereich erstmals ein neues System ausprobiert, das Arbeit spart und sich stärker an der Natur der Schafe orientiert:
Die muttergebundene Lämmeraufzucht
Am 22. Januar 2013 hat in Entrup mit der Geburt der Zwillingslämmer Schneeweißchen und Rosenrot die Lammzeit begonnen. Diese Zeit ist für uns auf dem Hof der Start ins landwirtschaftliche Jahr und gleichzeitig einer seiner Höhepunkte. Wir erleben sie als eine schöne und arbeitsreiche Saison, in der - anfangs alle paar Tage, später mehrmals täglich - ein oder mehrere kleine Hofbewohner das Licht der Welt erblicken und damit ein Teil der Herde und des Hoforganismus werden.
In diesem Jahr erwarten wir von unseren 120 Mutterschafen über 200 Lämmer, die zwischen Januar und Mai geboren werden.
Zur damit verbundenen Arbeit gehört natürlich nicht nur die Geburtshilfe und die Versorgung der Mutterschafe, sondern vor allem die Lämmeraufzucht, in der wir dieses Jahr erstmals einen neuen Weg gehen. Statt die Lämmchen wie bisher nach der zweiten Lebenswoche von ihren Müttern zu trennen und dann mit Bio-Kuhmilch zu tränken, können sie nun sechs Wochen am mütterlichen Euter bleiben und werden so auf natürlichem Wege aufgezogen. Zusätzlich zur Muttermilch haben die Lämmer ständig Zugang zu frischem Wasser, bestem Heu sowie Getreide und Biertreber.
Die Mutterschafe werden, wie auch bisher, etwa 14 Tage nach der Lammung erstmals gemolken. Von diesem Zeitpunkt an werden die Lämmer einen halben Tag lang von ihren Müttern separiert, sodass die Euter nach dieser Tageshälfte ganz voll sind und den Milchtank füllen. So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: die Nachzucht wird mit geringem Arbeitsaufwand natürlich ernährt und gleichzeitig wird ausreichend Milch an unsere Käserei geliefert. Dabei regen die Lämmer durch das Saugen am Euter die Milchproduktion sogar noch an.
Unser Schafstall ist offen für alle, die in dieser spannenden Zeit dabei sein möchten. Von der neu errichteten Besucherempore bietet sich ein guter Überblick über die Herde und das Treiben im Stall und natürlich können die Lämmchen auch aus der Nähe bewundert werden und freuen sich über Streicheleinheiten.
