Entrup 119 - landwirtschaftliche Initiative und Gärtnerhof im Münsterland
Kopfgrafik - Schafe auf Wiese

Vortrag von Niko Paech am 28.o6.2o13

An einem Freitagabend begrüßte Marie Graw, im Namen der Initiative Entrup 119,  Niko Paech, Professor an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, und die über 100 Zuhörer im alten Schafstall.

Nachdem er die momentane Form der Ökonomie unter der Überschrift: Modernes Wirtschaften: wie wir über unsere Verhältnisse leben und die daraus resultierende Wachstumskritik kurz dargestellt hatte, unternahm er "Zwei Streifzüge in die Postwachstumsökonomie".

Dabei dienten ihm zwei wesentliche Faktoren als Wegweiser: Suffizienz und Subsistenz.

Für den für ihn im wahrsten Sinne des Wortes not-wendigen Rückbau des bisherigen Wirtschaftssystems entwickelte er eine Theorie der Genügsamkeit (die Suffizienz). Es gehe darum zu entrümpeln, also den Wohlstandsballast abzuwerfen, entschleunigte Lebenstile zu entwickeln, als die Zeitsouveränität wiederherzustellen, und eine Reizüberflutung zu verhindern.

Gleichzeitig müsse ein Umbau stattfinden. Die bisherige Form der Fremdversorgung durch die Industriesysteme müsse halbiert und durch Formen der Selbstverorgung ergänzt werden. Dabei  müsse der Prosument, also der auch produktive Konsument, zur Substitution der industriellen Produktion eigene Zeit, handwerkliche Kompetenz und soziales Kapital einbringen. Es gehe also  um eine vermehrte Eigenproduktion, um eine gesteigerte Gemeinschaftsnutzung und um eine Verlängerung der Nutzungsdauer.

Da in der Postwachstumsökonmie die Arbeitszeit im industriellen Sektor gesenkt, wenn nicht sogar halbiert werden könne bzw. müsse, werde auch die jetzige Zahl der Erwebslosen gesenkt.

Obwohl der Oldenburger Ökonom einräumte, kein Fachmann auf dem Gebiet der Agrarwissenschaft zu sein, ließ er es sich nicht nehmen, ein paar Prognosen über die Landwirtschaft und die Ernährung in der Postwachstumsökonomie zu verlautbaren. U.a. wies er in diesem Zusammenhang auch auf die CSA-Gemeinschaften bzw. die sich entwicklenden Formen  Soldarischer Landwirtschaft als Modellprojekte hin.

Nach seinem Vortrag stellte er seine Thesen zur Diskussion.


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