Nach dem Absetzen der ersten Lämmer von ihren Müttern ist natürlich die gemolkene Schafmilchmenge angestiegen. Deswegen melken wir seit letzter Woche nicht mehr von Hand, sondern mit der Melkmaschine. In der Käserei wird die Milch nicht mehr im großen 50-Liter-Topf verarbeitet – am Dienstag ging der Käsekessel wieder in Betrieb mit immerhin 200 Litern.

Ohne unterschiedliche technische Hilfsmittel ist ein landwirtschaftlicher Betrieb undenkbar. Ob Melkmaschine, Käsekessel, Säkombination am Traktor oder Kühlzelle – überall sind mehr oder weniger komplizierte Bauteile erforderlich, um unsere Arbeit leichter und produktiver zu gestalten. Wartung und Reparaturen müssen wir immer wieder selbst übernehmen, weil Handwerker nicht leicht zu bekommen sind und oft auch sehr teuer. Beispiele aus der vergangenen Woche: Im Gemüsekühlraum springt das Kühlgebläse nicht mehr an; der Kühltechniker macht ein Angebot über 800€ für ein Neues. Eigene Nachforschungen ergeben, dass ein Kugellager im Warenwert von 3€ auszutauschen ist. Oder in der Käserei: Die Elektronik vom Käsekessel springt nach der Winterpause nicht mehr an. Der Hersteller erneuert die Software und das Gerät läuft wieder – sind das die Vorteile des digitalen Zeitalters?

Die Gemüse-Setzlinge beanspruchen jetzt wieder beide Anzuchttunnel für sich und es kommen immer wieder neue Aussaaten dazu. Die kleinen Tomaten-, Paprika- und Zucchinipflänzchen ziehen von den Fensterbänken in die Frühbeete – dort bekommen sie mehr Licht und noch etwas Wärme von unten durch eine ordentliche Packung Pferdemist.
