Dem eindrucksvollen Gesang einer Nachtigall aus nächster Nähe lauschen – das war einer der Höhepunkte der Vogelwanderung mit Udo Wellerdieck am vergangenen Mittwoch Abend rund um den Gärtnerhof Entrup. EIngeladen hatte die Initiative Entrup 119 und 18 Naturliebhaber hatten sich auf den Weg gemacht.
Nachdem zunächst die Nester von Buchfink, Zaunkönig und Rauchschwalbe betrachtet wurden, ging es raus in die von Hecken und alten Eichen gesäumten Weideflächen, die sich sehr schön im sonnigen Abendlicht präsentierten. Mehrere Goldammern sangen, von denen zwei auch beobachtet werden konnten. Ebenso war der Gesang von sämtlichen vier im Münsterland auftretenden Grasmückenarten zu hören: Mönchs-, Garten-, Klapper- und Dorngrasmücke. Wie üblich hielten diese Vögel sich gut versteckt im dichten Gebüsch. Daneben zeigten sich Stare, Graureiher und ein Buntspecht, es sangen Singdrossel, Amsel, Kohlmeise und Zilpzalp und eben Nachtigallen, ein Grünspecht rief – ein vielfältiges Konzert erfreute die Teilnehmenden. Experte Udo Wellerdieck erläuterte anschaulich, weshalb Singvögel singen und welche Botschaften sie über ihre Gesänge miteinander austauschen.
Angesichts dieser Fülle an Vogelarten wurde im Gespräch schnell deutlich, wie wichtig der in der Bio-Landwirtschaft typische Erhalt strukturreicher Landschaften und der Verzicht auf Pestizide ist, um eine reiche Insektenwelt und damit eine vielfältige Vogelwelt zu erhalten und zu fördern. Mit Einbruch der Dunkelheit versammelte sich die Gruppe im Hofcafé bei einer gemütlichen Tasse Tee und Gesprächen über das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft, die seit fast 20 Jahren in Entrup 119 betrieben wird. All das begleitet von den Rufen junger Waldkäuze, die im benachbarten Wald ihre Eltern zum Futterbringen aufforderten.
Die Vogelwanderung ist Teil eines vielfältigen Bildungsprogramms, mit dem der Verein „Initiative Entrup 119 e.V.“ rund um Landwirtschaft, Naturschutz und nachhaltiges Wirtschaften informiert.